Donnerstag, 28. April 2016

Bericht von Mauro aus dem Erdbebengebiet in Ecuador



Eine Woche nach dem Erdbeben sind wir am 24.4. um 6 Uhr am 23. April mit einem LKW voll mit 4 Tonnen verschiedener Sachspenden losgefahren: Trinkwasser, Wasser zum Waschen, Reis Zucker, Milchpuler, Dosen, Zahpasta, Toilettenpapier, sogar einem Sarg, den eine Pfarrcaritas gespendet hat, u.s.w.
Vergangene Woche haben wir in jeder Pfarre Sammelzentren für Lebensmittel und ein Diözesansammelcenter organisiert, um die versch. Spenden in einer organisierten und ständigen Weise zu koordinieren. Gestern haben Jugendliche den LKW befüllt, der zum Diözesanlager in Porto Viejo fährt. Dort warteten einige Leute, um diesen LKW auszuladen, den unsere Leute gespendet haben, damit wir mit den Diözesanverant-wortlichen die nächsten Monate organisieren und besprechen können.
Wir haben Guayaquil verlassen und wurden von der Polizei begleitet (wir hatten uns begleiten lassen, weil die Menschen gewalttätig werden, um etwas zu bekommen) und siehe eine Überraschung: 100te Autos und kleine Lastwagen voll mit Hilfsmittel von Menschen, die Familienmitglieder in betroffenen Zonen haben oder einfache Menschen, die ein „Sandkorn“ beisteuern wollen. Es ist schön, so viele spontane Großzügigkeit zu sehen. Hoffentlich geht es so weiter.
Als Caritas wissen wir, dass es wichtig ist für eine längere Zeit zu planen. In 2-4 Wochen hat die ganze Welt das Erdbeben in Ecuador vergessen. Wir versuchen nun die Hilfe für die nächsten 2 Jahre zu organisieren.
Jetzt in der kritischen Phase gibt es sehr viele Nöte, die schnell gelöst werden müssen. Der Staat versucht das zu lösen – zusammen mit Bundesheer, Feuerwehr, Rotes Kreuz und verschiedene anderen Organisiationen.
Wir versuchen die Pfarren zu unterstützen, die durch ihre Anwesenheit in der Umgebung die Nöte der Familien und älteren Menschen am besten kennen.
Um 11.30 Uhr sind wir beim Diözesanzentrum angelangt, um dort geschützt vom Bundesheer den LKW auszuladen. Danach habe ich versucht, mit den Diözesanverantwortlichen das Programm der nächsten Wochen zu organisieren.
Statt einen großen LKW sollen wir künftig mit kleinen LKW´s kommen – damit es keine Lagerprobleme gibt und eine Kontinuität gewährleistet ist. Das ist die große Sorge – die Kontinuität. Wir sind so verblieben, dass wir nächste Woche wieder kommen werden. Sie haben uns mitgeteilt, was am Nötigsten ist – nicht nur Wasser und Reis, sondern auch Seife um die Wäsche zu waschen, Windeln, Staubmasken, Kerzen für die Orte ohne Strom – also Sachen, an die man normalerweise nicht denkt in solchen Situationen. Wir können jetzt noch 2 LKW´s füllen, der Draht der Solidarität ist gerade in Bewegung gesetzt worden. Morgen werden wir in allen Pfarren eine Kollekte machen. Sach- und Geldspenden für jede Not.
Wie kann man helfen?
Hier fehlen weder Lebensmittel noch die Großzügigkeit der Menschen – es fehlt die Logistik. Wenn ich planen könnte, über eine längere Zeitspanne, mit einem Bus oder einem kleinen LKW, der 1-2x pro Woche fahren könnte, das wäre etwas Wunderschönes. Einige Pfarren könnten in der Zusammenarbeit mit Firmen die Lebensmittel produzieren, jede Woche das Fahrzeug füllen und so könnten wir diese Kontinuität gewährleisten und den Transport vereinfachen: Indem wir eine kleine Lebensmittelbank der Diözese gründen könnten. Am Montag werde ich zu Autohändlern schauen, was möglich ist.
Bis bald!
 Mauro

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